mantracking oder fährtenlesen
Die Befähigung zum Mantracking (auch visual Mantracking oder Fährtenlesen) im Bereich der Personensuche ist derzeit eines unserer Alleinstellungsmerkmale.
Seit 2022 werden wir durch externe Ausbilder geschult und vertiefen diese Fähigkeiten innerhalb unserer wöchentlichen Trainings.
Was versteht man unter Mantracking?
Fährtenlesen , auch visuelles Mantracking genannt, sind Fähigkeiten, die es ermöglichen, Spuren in der Natur zu erkennen und zu interpretieren.
Visuelles Mantracking bezieht sich auf die Kunst, anhand von visuellen Hinweisen eine Person zu verfolgen. Dabei werden nicht nur Fußabdrücke betrachtet, sondern auch andere Indizien wie gebrochene Zweige, umgeknicktes Gras oder abgelegte Gegenstände. Durch das genaue Beobachten und Interpretieren dieser Spuren kann ein erfahrener Tracker Rückschlüsse auf die Bewegungen, die Bewegungsrichtung und Absichten einer Person ziehen.
Mantracking erfordert ein geschultes Auge, Geduld und viel Übung. Mantracking wird z.B. vom Militär oder auch von Strafverfolgungsbehörden eingesetzt, hat aber auch (z.B. in den USA, Canada etc.) eine sehr erfolgreiche Tradition in der Such- und Rettungsarbeit.
Wenn du mehr über das Fährtenlesen erfahren möchtest oder diese Fähigkeiten erlernen möchtest, stehen wir dir gerne zur Verfügung,
Viel Spaß beim Entdecken der faszinierenden Welt des visuellen Mantrackings!
mit oder ohne hunde?
Als Mantracker sind wir, was unsere Suchtaktik angeht, sehr flexibel. Unsere Standardeinsatzregeln geben uns hier diverse Möglichkeiten.
Wir können autark, also ohne den Einsatz von Rettungshunden arbeiten und eine Such- und Rettungsmission durchführen. Das ist z.B. dann notwendig oder sinnvoll, wenn keine oder nicht genügend Rettungshunde zur Verfügung stehen oder der Einsatz der Hunde aufgrund von Umgebungsbedingungen wie Gelände oder Witterung nicht eingesetzt werden können.
Aber auch in der Kombination, also im verbundenen Einsatz mit Rettungshunden können wir unsere Fähigkeiten zum Einsatz bringen. Dabei ist es möglich, dass der Mantracker "in Führung" geht. In diesem Szenario kommen Hunde zum Einsatz, sobald dies technisch möglich und taktisch sinnvoll ist.
Anders herum kann auch das Rettungshundeteam die Führung übernehmen. Wir Mantracker begleiten dann das Rettungshundeteam und bestätigen die Richtung anhand von Spuren, die wir erkennen und der gesuchten Person zuordnen können. Wir dokumentieren unsere Funde mit Fotos und Geoinformationen, lassen diese ansonsten aber unangetastet.
Neben den Mantrackern und dem Rettungshundeteam besteht unsere Suchmannschaft zusätzlich aus einem SAR-Techniker und einem Medic.
Läuft eine Person durch den Wald, hinterlässt sie unweigerlich Spuren. Die Frage ist nur, ob wir als Menschen diese sehen, erkennen, der gesuchten Person zuordnen und ihnen folgen können.
Hier sieht man z.B. wie es aussieht, wenn jemand auf ein Moospolster getreten ist. Hat man sein Auge - oder besser seinen Verstand - auf dieses Zeichen geprägt, wird man erkennen: hier ist jemand her gegangen.
Transferspuren sind sehr nützlich. Hier sieht man deutlich, wie jemand, der feuchten Sand an seinen Schuhen hatte, Diesen auf nasse Erde transferiert hat. Hier war es so, dass die Person an der Stelle ein Beach-Volleyball-Feld verlassen und über eine angrenzende Wiese weitergelaufen war.
Neben den ganz offensichtlichen Zeichen, achten wir auch auf dezentere Spuren. Findet man ein Blatt, das in einem Bereich eine solch scharfe Knickkante aufweist, ist klar, dass dieser Knick künstlich entstanden ist. Dies kommt vor, wenn jemand auf das Blatt tritt oder z.B. ein Auto darüber fährt. An der Erscheinungsform des Knicks kann man Rückschlüsse zum Alter der Spur ziehen. Diese Spur ist ca. 1 Stunde alt.